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Bewegung mit Spaß – warum Kinderturnen so wichtig ist

Fairplay Sporthandel Sven Lange
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Bewegung mit Spaß – warum Kinderturnen so wichtig ist - Kinderturnen: Warum es so wichtig für Kinder ist

Kinder bewegen sich heute leider oft viel zu wenig. Dabei ist ausreichende Bewegung essenziell für ihre gesunde Entwicklung – körperlich, geistig und sozial. Kinderturnen kann hier einen wichtigen Beitrag leisten. Doch was genau ist mit Kinderturnen gemeint, welche Inhalte und Ziele gehören dazu?

Was ist Kinderturnen?

Kinderturnen beschreibt das sportartübergreifende, vielseitige Spielen, Bewegen und Fertigkeitslernen – mit und ohne Geräte. Neben klassischen Turngeräten wie Barren oder Trampolin kommen auch spezielle Kinderturngeräte wie Balancierstege oder Rollenrutschen zum Einsatz. Kinderturnen bietet abwechslungsreiche Bewegungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, die nicht nur für eine gesunde Entwicklung notwendig sind, sondern auch die Grundlage für andere Sportarten bilden. Deshalb wird Kinderturnen gerne auch als die „Kinderstube des Sports“ bezeichnet.

Erzi Balancierbretter in der Turnhalle

Mit Balancierbrettern lassen sich spannende Bewegungslandschaften zusammenstellen.

Darum ist Kinderturnen so wichtig

Bewegungsmangel kann gravierende Folgen für Kinder haben – von motorischen Defiziten bis zu gesundheitlichen Problemen. Kinderturnen hilft, diesen Mangel auszugleichen, und fördert auf vielseitige Weise alle wichtigen motorischen Grundfertigkeiten wie Laufen, Springen, Werfen oder Klettern. Dabei geht es nicht nur um körperliche Fitness. Kinderturnen stärkt auch das Selbstbewusstsein, die soziale Kompetenz und die Freude an Bewegung.

Ziele und Botschaften des Kinderturnens

Die zentralen Ziele vom Kinderturnen lassen sich also klar benennen: Kindern Freude an Bewegung vermitteln und damit die Basis für ein lebenslanges Sporttreiben legen. Dabei werden verschiedene Perspektiven des Sports berücksichtigt:
  • Leistung und Selbstbewährung
  • Ausdruck und Ästhetik
  • Abenteuer und Wagnis
  • Gesundheit und Wohlbefinden
  • Geselligkeit und Kooperation

Diese bunte Mischung sorgt dafür, dass Kinder nicht nur sportlich, sondern auch persönlich wachsen können. Neben den eigentlichen Zielen geht es beim Kinderturnen auch darum, Botschaften zu vermitteln, die richtungsweisend für die motorische Grundlagenausbildung sind:

  • Mitmachen – Gemeinschaft erleben, soziale Kontakte knüpfen, miteinander gestalten
  • Bewegen – Gesundheit fördern, motorische Grundlagen schaffen
  • Spielen – Spaß haben, Freude an Bewegung entdecken
  • Erleben – Vielfalt erfahren, die eigene Persönlichkeit entwickeln
  • Üben – Fertigkeiten ausbilden, Erfolge erleben
  • Können – Selbstvertrauen gewinnen und eigene Fähigkeiten entfalten

Diese Aspekte zeigen, dass Kinderturnen viel mehr ist als nur Sport – es ist ein Erlebnisraum, in dem Kinder sich ausprobieren, Neues lernen und wichtige Kompetenzen entwickeln können.

Kinderturnen für verschiedene Altersgruppen

Viele denken beim Kinderturnen an eine Gruppe von kleinen Kindern. Tatsächlich umfasst Kinderturnen sehr unterschiedliche Entwicklungsphasen, die jeweils eigene Schwerpunkte haben:

Eltern-Kind-Turnen (0–4 Jahre)

Hier stehen die ersten Bewegungserfahrungen im Vordergrund. Schon im Babyalter (0–2 Jahre) werden durch Kriechen, Krabbeln und erste Schritte die Grundlagen für Koordination und Motorik gelegt. Ab 3 Jahren erleben Eltern und Kinder gemeinsam, wie viel Freude einfache Bewegungsangebote machen können. Mit etwa 5 Jahren beginnt eine erste Ablösung von den Eltern, um die Eigenständigkeit zu fördern.

Kleinkinderturnen (4–6 Jahre)


Im Kleinkinderturnen werden Bewegungserfahrungen gezielt gefördert, die den Kindern in ihrem Alltag oft fehlen. Dabei geht es nicht nur um Spaß an der Bewegung, sondern auch um ein ganzheitliches Lernen: Kinder lernen, sich in Gruppen zu bewegen, Rücksicht zu nehmen und eigene Fähigkeiten einzuschätzen.

Kinderturnen (6–10 Jahre)


In diesem Alter beginnt für viele Kinder der Schuleintritt – und damit ein neuer Lebensabschnitt. Die motorischen Fähigkeiten entwickeln sich rasant, und Kinder lernen Bewegungsabläufe einfacher und schneller. Neben Grundtätigkeiten wie Laufen, Springen oder Klettern werden jetzt auch koordinative Fähigkeiten gezielt geschult z. B. Gleichgewicht, Orientierung, Reaktion. Diese fördern nicht nur die sportliche Leistungsfähigkeit, sondern auch die Konzentration und Lernfähigkeit der Kinder.

Kinderturnen (10–13 Jahre)


Mit etwa 10 Jahren beginnt ein neuer Entwicklungsabschnitt: Die Kinder möchten ernst genommen werden und sehen sich selbst nicht mehr als „nur“ Kinder. Das Sportangebot muss diesem Wunsch nach Selbstständigkeit und Eigenverantwortung gerecht werden. Neben dem klassischen Gerätturnen bieten Trendsportarten wie Le Parkour hier tolle Möglichkeiten, das Bewegungsbedürfnis und den Wunsch nach Eigenverantwortung zu vereinen. Auch das Mitgestalten von Bewegungsstunden und das Übernehmen kleiner Aufgaben wie das Schiedsrichtern oder Aufbauen von Geräten stärkt die Kinder in ihrer Persönlichkeit.

Zwei Kinder an einem Klettergerät aus Holz

Am Klettersechseck können sich schon Kinder unter 3 Jahren ausprobieren.

Wo findet Kinderturnen statt?

Organisatorisch betrachtet gehören zum Kinderturnen angeleitete Bewegungsangebote, Bewegungsräume und -zeiten genauso wie qualifizierte Übungsleiter. Diese inhaltliche, methodische und personelle Infrastruktur bieten aktuell vor allem:
  • Vereine: Meistens Turn- oder Sportvereine, wo Kinderturnen mit verschiedenen Schwerpunkten angeboten wird – gesundheitsorientiert, wettkampforientiert oder spielerisch.
  • Kindersportschulen (KISS): Diese Einrichtungen bieten oft kleinere Gruppen und speziell geschulte Übungsleiter, die Kinder individuell fördern.
  • Kindergärten: In Kindergärten und Kindertageseinrichtungen gibt es bereits einige projektbezogene Initiativen, Bewegung, Spiel und Sport in alle Bildungs- und Entwicklungsfelder zu integrieren. Inhaltliche Grundlage hierfür ist das Kinderturnen.
  • Grundschulen: Die Inhalte der Bildungspläne für Grundschulen machen deutlich, dass Kinderturnen und Grundschulsport zahlreiche Überschneidungen aufweisen, insofern leistet der Schulsport idealerweise einen Beitrag – oder umgekehrt.
  • Ganztagesbetreuung in Schulen: Auch hier wird Kinderturnen zunehmend integriert, um Kindern eine bewegte und abwechslungsreiche Zeit zu ermöglichen.

Fazit

Kinderturnen ist ein vielseitiges Bewegungsangebot, das die kindliche Entwicklung ganzheitlich unterstützt. Es fördert Gesundheit, motorische Grundlagen und soziale Kompetenzen – und legt so den Grundstein für ein aktives und selbstbewusstes Leben. Ob beim Eltern-Kind-Turnen, beim Toben in der Gruppe oder beim Ausprobieren neuer Bewegungsformen – hier werden nicht nur Muskeln, sondern auch Herz und Kopf trainiert.
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